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Was piept denn hier?
Stadtbücherei Östringen startet mit der Selbstverbuchung
Durch das Förderprogramm „WissensWandel“ schreitet auch in der Stadtbücherei Östringen die Digitalisierung voran Jetzt konnten die beiden Selbstverbuchungsstationen in Betrieb genommen werden. Schon in den Wochen vorher bemerkten die Benutzer*innen der Bücherei Veränderungen. Elektriker legten Leitungen in die Büchereidecke, Regale hinter der Theke wurden abgebaut. Fast alle rund 27.000 Medien erhielten sogenannte RFID-Etiketten. Diese enthalten einen kleinen Chip und eine Antenne, so dass die Medien zum einen an den Selbstverbuchungsstationen unkompliziert per Funktechnik vom Leser selbst ausgeliehen oder zurückgegeben werden können. Außerdem dienen die RFID-Etiketten für die Sicherung der Medien. Ein Gate am Eingang der Bücherei meldet mit Piepton und Licht, falls ein Medium nicht richtig verbucht wurde. Da alle ausgeliehenen Medien noch nicht über das neue System verbucht sind, ertönt der Piepton und Licht sobald die Benutzer*innen die Bücherei betreten. Ein Schild warnt unsere Leser*innen vor dem Piepton, da viele doch erschrocken stehen bleiben. “Werden wir jetzt durchleuchtet?“, meinte ein Leser schmunzelnd. Doch das Büchereiteam beruhigt: „Alles in Ordnung. Einfach hereinkommen.“ und führt die Leser*innen an die beiden Selbstverbuchungsstationen gegenüber der Theke.
Viele sind beeindruckt, wie unkompliziert die Rückgabe und die Ausleihe über die beiden Stationen funktioniert. Nachdem die Rückgabe der Medien abgeschlossen ist, kann der Leser diese auf die bereitgestellten Bücherwagen ablegen. Auch die Verlängerung der Medien ist an den Stationen möglich. Bei der Ausleihe über die beiden Selbstverbuchungsstationen wird der Leseausweis eingescannt Bis zu drei Medien können gleichzeitig verbucht werden. Das Büchereiteam nimmt sich viel Zeit, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene in das neue System einzuführen.
„Ich komme aber lieber weiter zu Euch an die Theke“, meint der ein oder andere Leser, aber viele reagieren begeistert über die neuen Möglichkeiten. Natürlich wird an der Theke weiterhin Ausleihe und Rückgabe möglich sein – einige wenige Medien wie Switch-Konsolenspiele und die Medien der TechnoThek sind nur an der Theke ausleihbar. Anmeldung und Beratung laufen weiterhin über die Theke. „Es wird immer ein Ansprechpartner an der Theke sein“, versichert das Büchereiteam. Wird die Selbstverbuchung gut angenommen, ist keine Personaleinsparung geplant, wie so manche Leser bereits befürchtet haben, sondern freiwerdende Personalkapazität wird in neue Leseförderprojekte fließen.
„Nur wenn wir die Digitalisierung vorantreiben, können wir unseren wachsenden Aufgaben in der Zukunft gerecht werden“, meint auch Bürgermeister Felix Geider als ihm Büchereileiterin Carola Zabler die neue Verbuchungsmöglichkeit demonstriert.
Mit dem Förderprogramm „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“ unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) Bibliotheken und Archive seit November 2020 bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Das Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Es soll einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie für Bibliotheken und Archive zu mildern. (zab)